Pflegezentrum Elfenau, Bern

Projektwettbewerb im selektiven Verfahren (5. Rang / 5. Preis)
Umbau und Sanierung Pflegezentrum Elfenau, Bern
Kennwort: Peter Pan
Oktober 2009

 

Ausgangslage
Das Gebäude Elfenauweg 68 des Pflegezentrums Elfenau wurde 1929 als Säuglingsheim durch die Architekten Otto Rudolf Salvisberg und Otto Brechbühl erbaut. Das Gebäude enthielt nebst einer mustergültigen Pflegestation für Säuglinge auch Zimmer für Kleinkinder und Mütter sowie Zimmer und Schulungsräume für Pflegerinnen und Schülerinnen. Infolge des sich verändernden Stellenwertes der Pflegeausbildung wurde 1948 durch Otto Brechbühl der östliche Anbau – die Schwesternschule – erstellt. Nach erneutem Platzmangel wurde 1967 sowohl das Säuglingsheim als auch die Schwesternschule durch die Architekten Brechbühl und Itten um einen Stock erhöht. Wegen ständig abnehmender Patientenzahl musste 1983 der Betrieb des Säuglingsheims eingestellt werden. Das Gebäude wurde von der Gesundheits- und Fürsorgedirektion des Kantons Bern erworben. Die Trägerschaft für die Führung des Krankenheims wurde dem damaligen Spitalverband Bern übertragen. Bis 1987 wurde es provisorisch als Krankenheim geführt. In den Jahren 1987-89 wurden die Gebäude zu einem Krankenheim für 76 Patienten umgebaut. Im Bauinventar Kirchenfeld-Brunnadern sind die Gebäude Elfenauweg 68, 68A als „schützenwert“, d.h. in der obersten Schutzkategorie eingestuft. Das Baudenkmal „ehemaliges Säuglingsheim Elfenau“ gilt als einer der wesentlichen Exponenten des den Theorien des Bauhauses verpflichteten Neuen Bauens in Bern. An Renovationsarbeiten, Veränderungen oder Ergänzungen sind unter Einbezug der Denkmalpflege der Stadt Bern entsprechend hohe Qualitätsanforderungen zu stellen. Gestützt auf die Alterspolitik 2005 des Kantons Bern, Handlungsfeld 3, „Zukunftsorientierte Wohn- und Betreuungsplätze“ ist eine umfassende Sanierung und Anpassung der Infrastruktur an die heutigen Qualitätsansprüche der Bewohner/innen der beiden Häuser A+B geplant. Insbesondere die technische Infrastruktur sowie das Angebot der 12 Dreibettzimmer mit einer Individualfläche von ca. 10 m2 erfüllt die Vorgaben der Alterspolitik 2005 nicht mehr.

 

Zielsetzungen
Das Pflegezentrum Elfenau verfügt heute über 80 Pflegebetten in 41 Pflegezimmern. Die 14 Einbettzimmer, 15 Zweibettzimmer und 12 Dreibettzimmer liegen in den baulich miteinander verbundenen Häusern Elfenauweg 68 und Elfenauweg 68A. Von der geplanten zweiphasigen Gesamtsanierung unter Einbezug der Denkmalpflege und des Interieurschutzes wird eine wesentlich verbesserte Wohn- und Lebensqualität für die Bewohner/innen mit einer möglichst hohen Zahl von Einbettzimmern erwartet. Zweibettzimmer sind in einem begrenzten Umfang möglich. Sie sind so zu gestalten, dass beide Bewohner/innen je ihren eigenen Privatbereich haben. Die Infrastruktur soll möglichst nutzungsflexibel ausgestaltet werden. Die räumliche Gliederung muss optimierte Abläufe für einen wirtschaftlichen Betrieb erlauben. Die Verpflegungsbereiche (Küche / Café Rondo) sind ebenfalls in die Gesamtsanierung einzubeziehen. Die Energieversorgung, die Haustechnik sowie die Brandmeldeanlage sind einer Optimierung zuzuführen. Sowohl die Optimierung der bestehenden Anlieferung (insbesondere im Bereich der Verpflegung) als auch eine allfällige Verlegung des Haupteinganges sind zu prüfen und Gegenstand des Projektwettbewerbes. Die Christophorusschule, die im Haus A zwei Geschosse belegt, wird Ende 2008 aus Platzgründen wegziehen. Die frei werdende Fläche ermöglicht die Erfüllung des Raumprogramms mit neu 71 Betten. Die Veranstalterin erwartet als Resultat des Wettbewerbs ein Projekt, welches die oben aufgeführten Kriterien zu erfüllen vermag und infolge seiner Bewilligungsfähigkeit möglichst rasch realisiert werden kann. Der Umgang mit der historischen Bausubstanz sowie die Optimierung der Betriebsabläufe sind besonders zu beachten.

(Auszug aus dem Wettbewerbsprogramm)

 

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