Schulhaus Hermesbühl, Solothurn

Offener Projektwettbewerb
Neubau Doppelturnhalle und Lehrschwimmbecken
Kennwort: Würfelspiel
März 2008

 

Ausgangslage
Im Jahr 1907-1909 erbauten die Architekten und Baumeister Ernst und Karl Fröhlicher das Hermesbühlschulhaus in Heimat- und Jugendstilformen. Entstanden ist ein beispielhaftes dreiflügeliges Schulhaus das durch die hufeisenförmige Aneinanderreihung (Gesamtlänge der Flügel 180 m) von grösseren und kleineren Baukörpern einen geschützten Spielplatz ermöglicht. In der imposanten Anlage mit malerisch abgestufter Dachlandschaft wurde 1961 der ursprüngliche Turnhallentrakt durch zwei übereinanderliegende Turnhallen ersetzt. 1973 wurde die Lehrschwimmhalle gebaut. (Quelle: INSA, Band9) Während das Schulhaus als schützenswert gilt, sind die Neubauten der sechziger und siebziger Jahre unbedeutend. Die Turnhallen und das Lehrschwimmbecken werden tagsüber durch die Schulen, abends und an Wochenenden vorab durch Vereine genutzt.

Im Frühjahr 2006 wurde der Ist-Zustand des Turnhallen- und Lehrschwimmbeckentrakts durch die Abteilung Hochbau der Stadt Solothurn analysiert, mit folgenden Ergebnissen:

Das Bauwerk ist in einem bautechnisch schlechten Zustand. Die Abmessungen der Turnhallen sind zu klein und unterschreiten deutlich die Richtlinien des Bundesamts für Sport in Magglingen. Das Verhältnis der Nebenflächen (Garderoben, Duschen, WC-Anlagen etc.) zur Gesamtfläche der Turnhallen ist zu klein. Die Gebäudehülle der Turnhallen und des Lehrschwimmbeckens weist sehr hohe Energieverluste auf. Die Brandschutz- und Sicherheitsauflagen sind nicht erfüllt. Dies führte zur Erkenntnis, dass Turnhalle und Lehrschwimmbecken ersetzt werden müssen. Mit der Machbarkeitsstudie wurde eine Entscheidungsgrundlage geschaffen um die politische Diskussion zu führen. Diesbezüglich wurde mit dem Gemeinderatsentschluss folgende Randbedingung festgehalten:

Von der Machbarkeitsstudie „Schulhaus Hermesbühl“ für den Neubau einer Zweifachturnhalle und eines Lehrschwimmbeckens vom 18. April 2007 wird zustimmend
Kenntnis genommen.

Das Vorgehen gemäss Studie, insbesondere die Durchführung eines Wettbewerbs, wird empfohlen.

Der vorgesehenen Terminplanung wird gemäss Ausführungen an der Gemeinderatssitzung zugestimmt.

Die Erstellung eines Lehrschwimmbeckens soll mit einem Wettbewerb weiterverfolgt werden.

Für den Wettbewerb werden folgende Vorgaben gemacht:
Ein Kostendach von 8,5 Mio. Fr.
Einhaltung des Minergie-Standardes;
Ein möglichst grosser, zusammenhängender Freiraum auf dem Areal des Schulhauses Hermesbühl.

(Auszug aus dem Protokoll des Geminderats vom 3. Juli 2007)

Ziele
Mit dem vorliegenden Projektwettbewerb soll das am besten geeignete Projekt sowie das Team für dessen Umsetzung gefunden werden.
Für die abzubrechenden Turnhallen und das Lehrschwimmbecken soll Ersatz geschaffen werden.
Es soll eine mit dem Ort verträgliche Form und Situierung der Bauten und Freiflächen gefunden werden.
Die Intervention erfordert eine Gesamtsicht. Aufgrund der Analyse bedarf es einer Strategie für eine harmonische, zukunftsweisende Anlage.
Erwartet werden hohe Wirtschaftlichkeit bezüglich Erstellungs- und Betriebskosten, hohe Funktionalität und verantwortungsvollen Umgang mit den Ressourcen über den ganzen Lebenszyklus.
Das Bauvorhaben soll insbesondere umweltoptimiert und energiesparend ausgeführt werden. Die Energiekennzahl soll so tief wie möglich ausfallen. Im Sinne von der ökologischen Nachhaltigkeit wird ein höherer Minergie-Standard angestrebt.

(Auszug aus dem Wettbewerbsprogramm vom 06.11.2007)

 

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